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Huml wirbt für mehr Mediziner auf dem Land

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Bayerns Gesundheitsministerin: Wir brauchen flächendeckend Hausärzte als erste Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat anlässlich des 27. Bayerischen Hausärztetages in Regensburg bei Medizinern für die Arbeit auf dem Land geworben. Huml betonte am Samstag: “Wir brauchen mehr Ärztinnen und Ärzte, die eine Praxis im ländlichen Raum eröffnen. Denn es ist wichtig, dass Bayern auch künftig in allen Landesteilen gut mit Haus- und Fachärzten versorgt ist.”

Huml kritisierte zugleich aktuelle Zentralisierungstendenzen auf Bundesebene. Die Ministerin forderte: “Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort einzuschränken und regionale Versorgungsverträge zu erschweren, sollten nicht weiterverfolgt werden. Das gilt für Eingriffe in Hausarztverträge genauso wie für Angriffe auf nur regional geöffnete Krankenkassen. Denn solche Pläne gefährden die Versorgung vor Ort.”

Huml unterstrich: “Mein Ziel ist, dass alle Menschen in Bayern weiterhin die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten – und zwar unabhängig vom Wohnort. Dabei setzen wir auch auf unser erfolgreiches Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum, mit dem wir bisher unter anderem 526 Niederlassungen und Filialbildungen unterstützt haben – darunter sind 425 Hausärztinnen und Hausärzte. Für das Programm sind rund 15,3 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2019/2020 vorgesehen.”

Die Ministerin begrüßte zudem den aktuellen Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Reform der Bedarfsplanung: “Es freut mich, dass der G-BA eine langjährige bayerische Forderung umsetzt, in dem er die Möglichkeiten zur Feinsteuerung in der Bedarfsplanung nachgeschärft und ausgeweitet hat. Nun kann die Versorgung zukünftig noch besser auf die konkreten Verhältnis und Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten werden.”

Dadurch sollen über alle Arztgruppen hinweg vor allem in ländlichen Regionen deutschlandweit knapp 3.500 zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten für Vertragsärzte geschaffen werden – vor allem bei Haus- und Kinderärzten, Nervenärzten und Psychotherapeuten.

Huml hob zugleich die Bedeutung der Hausärzte für die medizinische Versorgung hervor: “Es gibt kaum eine Arztgruppe, der die Menschen so viel Vertrauen entgegenbringen wie den Hausärzten. Sie sollen auch weiterhin erste Ansprechpartner in medizinischen Fragen sein.”

Für die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in ganz Bayern ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig, die dazu eigene Mittel einsetzt. Unabhängig davon hat das bayerische Gesundheitsministerium das eigene Förderprogramm aufgelegt, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen.

Unterstützt wird damit unter anderem die Niederlassung von Hausärzten und Ärzten der allgemeinen fachärztlichen Versorgung mit bis zu 60.000 Euro. Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Voraussetzung ist insbesondere, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen, die nicht überversorgt sind. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern.

Neben der Niederlassungsförderung ist ein Stipendienprogramm die zweite Säule des Förderprogramms zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung. Medizinstudierende, die sich verpflichten, nach dem Studium ihre fachärztliche Weiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und anschließend mindestens fünf Jahre dort tätig zu sein, erhalten im Rahmen dieser Fördersäule ein Stipendium in Höhe von gegenwärtig 600 Euro pro Monat für maximal vier Jahre.

Die Ministerin ergänzte: “Auch unser Stipendienprogramm stößt auf großes Interesse. Bisher konnten wir 209 Medizinstudierende mit einem Stipendium unterstützen. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, nach ihrem Studium eine bestimmte Zeit im ländlichen Raum als Arzt tätig zu sein. Außerdem fördern wir innovative medizinische Versorgungskonzepte.”

Seit Juli 2018 fördert das bayerische Gesundheitsministerium zudem ein neues Ausbildungsprogramm für künftige Landärzte. Das Forschungs- und Lehrprojekt “Beste Landpartie Allgemeinmedizin (BeLA)” der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg startete im Wintersemester 2018/19 zunächst an den südbayerischen Standorten Dillingen, Mühldorf am Inn und  Eichstätt/Kösching.

Zum Sommersemester 2019 ging dann “BeLA Nord” an den nordbayerischen Modellregionen Forchheim/Ebermannstadt, Kulmbach/Stadtsteinach, Weißenburg/Gunzenhausen und Scheßlitz/Burgebrach an den Start.

Huml erläuterte: “Im Rahmen des neuen Programms arbeiten Kliniken als anerkannte Lehrkrankenhäuser der beteiligten Regionen mit Hausarztpraxen zusammen. Das Programm zeichnet sich durch eine intensive Betreuung der Medizinstudierenden in den Lehrkrankenhäusern und Hausarztpraxen aus sowie durch zusätzliche Angebote zur Einbindung in die Region wie etwa Wohnungsangebote, Projektarbeit oder Notdienstwochenenden, praxisnahe zusätzliche Ausbildungsinhalte und eine intensive Betreuung durch Mentoren. Hinzu kommt eine monatliche Förderung der Studierenden von 600 Euro für längstens 48 Monate. Ziel ist es, den angehenden Ärzten während des gesamten Studiums eine enge Beziehung zum Fach Allgemeinmedizin und zu ländlichen Regionen zu vermitteln.”

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