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Diagnose Krebs: Wie spreche ich mit meinen Kindern darüber?

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Hat ein Elternteil Krebs, fragen sich viele Eltern, wie sie ihren Kindern die Situation erklären sollen: Überhaupt etwas erzählen? Was erzählen und wie? Wir erklären, auf was Eltern achten können und wo sie Hilfe finden.

Eine Frau kniet auf dem Boden und hält ein Baby im Arm, daneben sitz ein Mann, der von einem Mädchen mit einem geflochtenen Zopf umarmt wird.
Hat ein Elternteil Krebs, ist es wichtig, das den Kindern offen zu sagen [Symbolbild]. © Gustavo Fring, Pexels

Viele besorgte Eltern wenden sich in einer vergleichbaren Situation an den Krebsinformationsdienst: Sie sind an Krebs erkrankt und unsicher, wie sie in dieser Situation mit ihren Kindern umgehen sollen. Außerdem wollen sie ihnen nicht zu viel zumuten.

Experten empfehlen: Beziehen Sie Ihre Kinder so früh wie möglich ein. Das stärkt deren Vertrauen zu Ihnen und dem anderen Elternteil. Zudem spüren Kinder oft, dass etwas nicht stimmt.

Wie viel Sie Ihrem Kind sagen können, hängt von mehreren Faktoren ab. Zudem reagiert jedes Kind anders auf die Krebserkrankung der Mutter oder des Vaters.

Wenn Eltern Krebs haben: Kinder reagieren unterschiedlich

Es hängt unter anderem vom Alter ab, wie Kinder die Krebserkrankung eines Elternteils – oder einer anderen nahestehenden Person – aufnehmen. Ihre beiden Kinder können daher ganz unterschiedlich reagieren.

Möglich sind folgende Reaktionen:

  • Schuldgefühle: Gerade kleine Kinder befürchten oft, verantwortlich für die Krebserkrankung zu sein, weil sie nicht brav waren oder etwas falsch gemacht haben.
  • Angst: Viele Kinder fürchten lange Trennungen bei Krankenhausaufenthalten oder ganz zentral den Tod des Elternteils. Einige ältere Kinder sorgen sich vielleicht auch darum, dass sie sich mit dem Krebs angesteckt haben oder die Erkrankung vererbt bekommen.
  • Aggressionen: Manchmal reagieren besonders ältere Kinder und Jugendliche in Alltagssituationen aggressiver als gewohnt.
  • Rückzug: Andere ältere Kinder und Jugendliche sind in sich gekehrt und nehmen Abstand.
  • Anpassung: Kinder aller Altersstufen übernehmen oftmals früh die Verantwortung für ein anderes Familienmitglied. Das kann für sie auf Dauer jedoch belastend sein.
  • Körperliche Beschwerden: Es gibt Kinder, die als Reaktion auf die Krebsdiagnose der Mutter oder des Vaters ins Bett nässen, appetitlos sind oder Essstörungen entwickeln. Andere leiden unter Schlafproblemen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Konzentrationsproblemen.

Kindern Krebs erklären: altersabhängig und wahrheitsgemäß

Wichtig

Sie müssen Ihren Kindern nicht alles im Detail erzählen. Das, was Sie ihrem Kind sagen, sollte jedoch der Wahrheit entsprechen.

Wenn Sie mit Ihrem Kind über Ihre Krebserkrankung und die anstehende Therapie sprechen, sollten Sie Ihre Kinder altersgemäß aufklären. Denn bereits kleine Kinder können verstehen, was Krankheit bedeutet. Sie sollten auch erklären, was sich dadurch im Alltag der Kinder verändert. Das kann den Kindern helfen, die Situation besser einzuordnen.

Je älter die Kinder sind, desto mehr Details können Sie ihnen vermitteln. Erzählen Sie daher nur so viel, wie die Kinder in ihrem Alter auch verstehen können:

Kleinkinder und Kindergartenkinder auf unmittelbare Ereignisse vorbereiten:

  • Sie sollten vermitteln, was im Alltag gleich bleibt und was sich verändert: Wann beginnt beispielsweise der Krankenhausaufenthalt oder wann fallen Ihnen womöglich die Haare aus? Wer bringt das Kind täglich zur Kita und wer holt es ab?
  • Wichtige Kontaktpersonen wie beispielsweise Erzieherinnen sollten Sie über Ihre Erkrankung informieren.
  • Wenn Sie von der Erkrankung sprechen, sollten Sie den Begriff “Krebs” gebrauchen. Denn: Andere Kontaktpersonen Ihres Kindes werden dies vermutlich auch tun.

Schulkindern Raum für Fragen geben:

  • Ihr Kind sollte das Gefühl haben, jederzeit Fragen stellen zu können.
  • Alle Informationen, die Sie dem Kind erzählen, sollten wahr sein.
  • Es ist wichtig, besonders jüngeren Kindern zu erklären, dass die Erkrankung nicht ansteckend ist und sie auch keine Schuld an der Krebserkrankung haben.
  • Informieren Sie wichtige Kontaktpersonen, wie etwa den Klassenlehrer, über Ihre Krebserkrankung.
  • Fragen Sie bei Bedarf nach schulischen Hilfsangeboten, wie Gespräche mit dem Beratungslehrer, oder nach einer schulpsychologischen Beratungsstelle.

Hilfe suchen: Angebote für krebskranke Eltern und ihre Kinder

Familien können sich bei der Krankheitsbewältigung unterstützen lassen. Es gibt einige Broschüren und Bücher zum Thema “Mit Kindern über Krebs sprechen”. Eltern können sich aber auch persönlich beraten lassen:

  • In vielen Kliniken, die Krebspatienten behandeln, gibt es psychoonkologische Unterstützungsangebote.
  • Viele Krebsberatungsstellen beraten krebsbetroffene Eltern, manche haben auch spezielle Angebote für Kinder.
  • Es gibt Familien- und Erziehungsberatungsstellen.
  • Ist Ihr Kind sehr stark durch die Situation belastet, können Sie einen niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten aufsuchen.

Fragen zur Krankheitsbewältigung bei Krebs? Wir sind für Sie da.

 

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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